Reise in die Vergangenheit für Vorschulkinder mit Frau
Holle:
Die Brüder Grimm sammelten zu
Beginn des 19. Jahrhunders (als die Urgroßeltern der
Urgroßeltern der jetzt lebenden Kinder geboren wurden)
in der Umgebung von Göttingen mündlich überlieferte
Volksmärchen und schrieben sie auf. Ähnlich wie
heute entstehende Geschichten, die ja auch Computer und
Flugzeuge nutzen, enthalten die alten Märchen, Beschreibungen
des damaligen Lebens; auch, wenn wir uns ein Leben ohne
elektrisches Licht und Telefon vorstellen können.
Die meisten Vorschulkinder kennen, bereits das Grimms-Märchen
"Frau
Holle". In diesem Märchen wird gesponnen,
Brot gebacken, Äpfel geflückt und Hausarbeit verrichtet.
Die Feier beginnt mit Kuchenessen an einem märchenhaft
verzierten Tisch.
Dannach kann man das Märchen von Frau Holle erzählen
und sich zusammen mit den Kindern vorstellen, wie es wohl
war, wenn man sich das Brot nicht eben schnell vom Bäcker
holen kann, sondern es selbst backen muss.
Aus vorbereiteten Teig können die Kinder jetzt ihre
eigenen Brötchen formen, die dann in den Backofen kommen
(Uhr stellen nicht vergessen).
Das Äpfelpflücken kann Anlaß für ein
Bewegungs- und Geschicklichkeitsspiel sein.Hier kommt es
sehr auf die Jahreszeit, die Umgebung und das Alter der
Kinder an. Der Apfelernte am Ähnlichsten ist es, pro
Kind ein oder zwei Tennisbälle mit einer leicht reißbaren
Schnur an einen Baum zu hängen, und diese Bälle
dann mit einem Apfelpflücker "ernten" zu
lassen. Dann müssen die Äpfel über einen
schwierigen Weg (Parcour mit Hindernissen) nach Hause gebracht
werden. Jedes Kind erhält dort für das Abendessen
einen richtigen Apfel.
Zur Hausarbeit gehörte es auch Butter selbst herzustellen.
In kleinen Mengen kann man Butter herstellen, indem Schlagsahne
in ein leeres Schraubglas füllt, dieses verschließt
und ca. eine viertel Stunde kräftig schüttelt.Vorschulkinder
können of t nicht lange genug so kräftig schütteln.
Deshalb ist es sinnvoll nur zwei oder drei Gläser rumgehen
zu lassen, so dass der Erwachsene auch zum Schütteln
kommt und das Buttern beschleunigen kann. Kinder haben Spaß
daran, gemeinsam zu kochen. Zu den selbstgebackenen Brötchen
und der eigenen Butter passen sehr gut Radieschen, Tomatenviertel,
Gurkenstücke und gehackte Kräuter. All dies können
die Kinder selbst in mundgerechte Stücke schneiden.
Als Abschluss der Feier kann man das obligatorische Topfschlagen
veranstalten. Hier erhält jedes Kind einen süssen
Nachtisch oder aber ein kleines Erinnerungsgeschenk (z.B.
Sticker oder Oblaten mit Märchenmotiven).
Vorbereitungen:
-
Sie sollten das Buttern unbedingt einmal selbst ausprobieren,
damit Sie ein Gefühl dafür haben, wieviel Zeit
sie bei welcher Sahnemenge in Ihren Schraubdeckelgläsern
benötigen. Da die Kinder vielleicht nicht genug Butter
für das abendliche Festmahl herstellen, ist es bestimmt
nicht verkehrt, zusätzliche Butter bereit zu halten,
schon auch um bei "Unfallen mit den Gläsern
gewappnet zu sein.
- Für
das Buttern benötigen sie mehrere Schraubdeckelgläser
mit Verschlüssen und Sahne.
-
Tischschmuck: Papiertischdecke mit altmodischen Oblaten
verziert, Schneeflockengirlande aus Wattebäuschen
an Fäden befestigt
- Für
das Apfelspiel sind Bälle so an einem Baum zu befestigen,
dass sie mit einem Pflücker geerntet werden können.
- Das
Heimbringen der Äpfel ist lustiger, wenn den Weg
über einen Hindernis-Parcours führt.
- Der
Teig für die Brötchen muß unbedingt vor
der Feier fertig sein. Am Besten geeignet ist Hefeteig,
der ja sowieso gehen muß. Am wenigsten Arbeit machen
Teig-Fertigmischungen, die nach Anleitung verarbeitet
werden.
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