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Blaise de Vignère (geb. 1523) war ein französischer Diplomat, der sich zuerst aus beruflichen Gründen mit Verschlüsselung beschäftitigte.Später widmete er sich dann ausschließlich den Geheimschriften und veröffentlichte 1586 seine Abhandlung: "Traicté des Chiffres"*. Die nach ihm benannte Verschlüsselung benutzt in der Urform die 26 möglichen Caesar-Alphabete, die untereinander geschrieben werden. (Wir benutzen 36 Alphabete, damit auch die Ziffern 0 - 9 verschlüsselt werden können; hier ist die Tabelle zum Ausdruck)Geheime Botschaften
Sender und Empfänger der Botschaft wählen ein Schlüsselwort oder-Satz aus, z.B. "geheim". Es soll das Wort "Parole" verschlüsselt werden. Das "P" wird durch den Buchstaben ersetzt, der in der Reihe, die mit "G" (von geheim) beginnt, unter dem "P" steht. Er wird also zu "v". Das "a" wird mit dem Caesar-Alphabet verschlüsselt, welches mit "e" beginnt; also "e".Das "R" wird mit dem Alphabet verschlüsselt, das "h" beginnt ("y"). ... Das ganze Wort wird zu "veystq". Hat man alle Buchstaben des Schlüsselwortes aufgebraucht beginnt man wieder mit dem ersten. Da man unendlich viele Schlüsselworte/Sätze verwenden kann, gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Sie ist schwer zu knacken, da ein Buchstabe im Geheimtext viele verschiedene Klar-Buchstaben bedeuten kann und umgedreht ein Buchstabedes Originals mit verschiedenen Buchstaben verschlüsselt wird.

Fast 300 Jahre war sie damit sicher. Erst ca. 1854 entwickelte Charles Babbage, ein Mathematikprofessor aus Cambrigde, ein System mit dem der Code zu knacken war. Er hat es aber nicht selbst veröffentlich. Wahrscheinlich wurde dies ihm vom englischen Geheimdienst verboten, um den Engländern im Krim-Krieg einen Vorteil zu sichern.

Tabelle mit den Vignère-Alphabeten zum Ausdruck .........Chiffriermaschine



* Zitiert aus "Geheime Botschaften" von Simon Singh. Das Buch behandelt die Entwicklung der Codierung und Decodierung von der Antike bis in die Gegenwart